Montag, 12. April 2010

Vielleicht ist Fortschritt nur möglich, wenn man vergisst




Gemeinsam mit dem Reporter (und unserem guten Freund) Philipp Lichterbeck war ich den Sommer 2009 über in Ruanda. Ich habe dort die Reportage „Ruandas starke Frauen“ für ARTE gedreht, Philipp hat währenddessen an zwei sehr schönen Reportagen für den TAGESSPIEGEL gearbeitet.

In einer Geschichte beschreibt er das Leben der "Trümmerfrauen" in Ruandas. Der Text: Hier.

In einem weiteren Text beschreibt er treffend die Hauptstadt Ruandas, Kigali. Aufstrebend, widersprüchlich, auf dem Sprung.
Hier der Text.

Ein Auszug:
„Die Regierung hat Fortschritt angeordnet“, sagt Patrick Knipping. „Vielleicht ist das nur möglich, wenn man vergisst.“

„Es ist dieses Nebeneinander von Vergangenheit und Zukunft, das in Kigali so irritiert. Wo Kindern die Arme und Beine abgeschnitten wurden, ehe man ihre Mütter vergewaltigte und den Vätern die Nacken aufschlitzte, damit sie verbluteten, schwärmen die Geschäftsleute heute vom fortschrittlichsten Land Afrikas. Wer die Zukunft des Kontinents sehen wolle, müsse herkommen. Tatsächlich wächst Ruandas Wirtschaft jedes Jahr um sechs Prozent, ganz ohne eigene Bodenschätze. Wäre man böse, könnte man formulieren, dass das Land unter Hyperaktivität leidet.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen