Freitag, 2. April 2010

Dossier für die Bundeszentral für Politische Bildung: Fundamentalismus in den USA


Noch so ein Lieblingsthema deutscher Journalisten: die evangelikale Revolution in den USA. In einem Beitrag für die „Bundeszentrale für Politische Bildung“ versuche ich einen Überblick über die religiöse Szene in den USA zu geben. Eine Erkenntnis: So bedrohlich die Evangelikalen manchmal scheinen mögen – allmächtig sind sie noch lange nicht. Einer der führenden Experten, Georgetown-Politikprofessor Clyde Wilcox, sagte mir damals in einem Interview:


"Die Neokonservativen haben von Bush die Kriege in Afghanistan und Irak bekommen. Auch die Unternehmer haben sich durchgesetzt: Die Steuern wurden gleich mehrmals gesenkt. Die religiösen Konservativen können dagegen ähnliche Erfolge kaum vorweisen. Bush unterstützte zwar anfangs eine Verfassungsinitiative, die Schwulenehe verbieten sollte, sprach aber erst zwei Jahre später wieder darüber – kurz vor der nächsten Wahl. Die Evangelikalen versuchen als soziale Bewegung unsere Politik seit dreißig Jahren zu beeinflussen – verglichen mit anderen Bürgerrechtsbewegungen war sie spektakulär erfolglos. Wenn es um die Bekämpfung der Schwulen- und Frauenrechte geht, haben sie keinen Meter Boden gut gemacht, im Gegenteil."


Tatsächlich spielten die Stimmen der Evangelikalen dann auch keine entscheidende Rolle bei den Präsidentschaftswahlen.


http://www.bpb.de/themen/GH1C7R,1,0,God%92s_Own_Country.html


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